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Achtung, dies ist eine Seite mit viel Text. Aber vielleicht “scrollen” Sie die Seite mal herunter und schauen, ob Sie eine der Überschriften interessiert.
Hier finden Sie Gedanken, die im SJC Bewegungen angestoßen haben und weiter anstoßen werden. Es sind also Gedanken, die aus der internen Diskussion kommen, aber auch für Außenstehende Menschen und Vereine interessant sein können. Deshalb veröffentlichen wir sie hier.
Sie sind niedergelegt in Dokumenten, die selbstverständlich immer unvollständig sind, deren Inhalt weiter gedacht werden muss und sich in der praktischen Arbeit bewähren und entwickeln muss.
Hier werden sie veröffentlicht als PDF-Dokumente, die Sie mit Hilfe des AcrobatReader lesen und auch ausdrucken können. Das AcrobatReader ist kostenlos. Sie können ihn z.B. von der Web-Seite der Firma Adobe
( http://www.adobe.com/de/products/acrobat/ ) herunter laden.
Willy Bretschneider: Sein und Lernen oder Zeit und lernen
Die acht Bücher mit dem Titel “Sein und Lernen oder Zeit und lernen” von Willy Bretschneider werden im SJC-Sportheim zum Lesen angeboten. Die Bücher richten sich besonders an alle, die sich für neue Formen des Lernens und Lehrens interessieren.
Ein Verlag, der für eine größere Verbreitung sorgen könnte, wird noch gesucht.
Zu den acht Büchern „Sein und Lernen oder-Zeit und lernen” schreibt der Autor Willy Bretschneider:
“Gesucht werden Kritiker, die mit der Tendenz dieser Bücher die Kritik- an der herkömmlichen Schule und ihren veralteten Formen des Lehrens und Lernens teilen.
Es sind acht Bücher, deren Titel im ersten Buch unter “Erweitertem Inhaltsverzeichnis” genannt sind.
Alle acht Bücher sind in Zusammenhang mit praktischen Versuchen eine Vermittlung von Lehrinhalten in unserem Verein entstanden. Sie sind über dreißig Jahre lang bei der Kinderarbeit und auf Fahrten in Deutschland und in europäischen Ländern und vor allem in Griechenland im SJC entwickelt worden.
Theoretisch sind alle acht Bücher um das Denken von E. Lévinas, einem jüdischen Theologen und Philosophen, zentriert. Die ethische Fundierung aller philosophischen Bemühungen von Lévinas, die Martin Heidegger überwindet, wird als Gedankengerüst für Formen des Lernens entwickelt. Sie sind in den Kapiteln „Lernen als Sollen” (S. 97— 107), ,,Der Andere als Lehrer” (S. 119 – 124) und „Die Nähe als Ort des Lernens” (S. 136-143, des ersten Buches) beschrieben.
Den Inhalt der Bücher betrachte ich aber nicht als eine neue Erziehungslehre, obwohl der Text immer wieder auf Formen des zukünftigen Lernens zu sprechen kommt, sondern als einen philosophischen Gesellschaftsentwurf, der nicht ontologisch das Sein in den Mittelpunkt stellt. Das Verhältnis des Menschen zum anderen Menschen, in dem der Andere den Vorrang vor dem Selben oder Eigenen –hat, ist für Lévinas und mit ihm auch für meine Bücher leitend. Die Bücher sind eine Anwendung dieses Ansatzes von Lévinas auf geschichtliche Epochen, die auf der Ethik basiert. Sie verstehen sich über eine Erziehungslehre hinaus als gesellschaftspolitisches Projekt, das jenseits von familiären, nationalen und religiösen Grenzen beim Menschen beginnt und durch arbeiten und sprechen mit dem anderen Menschen sich global erweitert – mit der Hoffnung auf eine andere Zeit oder ein anderes Zeitverständnis.
Mit dem Verhältnis oder Verhalten zum anderen Menschen fängt jede Menschlichkeit an: Achtung oder Hochachtung von alten und jungen Menschen vor Jungen und Alten, vor Mädchen und Frauen, vor Jungen und Männern, das heißt eben Ethik.”
Willy Bretschneider
Das Inhaltsverzeichnis aller acht Bücher finden Sie hier als PDF-Datei: Bretschneider Zeit und lernen.pdf
Iphigenie und der Läuterungsprozess im Trojanischen Krieg
In der Zeit vom 24. Juli bis 3. August 2010 treffen sich Jugendliche aus Griechenland und Deutschland in der internationalen Begegnungsstätte des SJC in Roitika (GR) um sich auf die Suche nach den gemeinsamen Wurzeln ihrer europäischen Kultur zu begeben. Die Jugendlichen werden ein Musical erarbeiten und einstudieren. Thema und Inhalt des Musicals ist die Figur der Iphigenie und ihre Situation im Exil.
Den dem Musical zugrunde liegenden Text finden Sie hier als PDF-Datei: Iphigenie und der Läuterungsprozess im Trojanischen Krieg – Ein Bühnenstück in fünf Szenen.
Geld oder Zeit?
Ein neuer Text zum Selbstverständnis des SJC (Sept. 2008). Es geht unter anderem um die Frage: Wie reich ist der SJC wirklich und um welche Arten von Reichtum handelt es sich?
Hier lesen Sie das Vorwort dieses Dokumentes, dass sich in verschiedenen Fassungen an die Vereinsmitglieder, die Jugendlichen und an eine interessierte Öffentlichkeit wendet. Das gesamte Dokument, mit allen Fassungen, können Sie als PDF-Datei herunter laden:
Geld oder Zeit.pdf (32 Seiten, 806 KB)
Geld oder Zeit – Was bestimmt die Zukunft des Vereins?
Zeit, Zweck und Geld sind wesentliche Sichtweisen, unter denen eine Vereinswirklichkeit betrachtet werden kann. Zeit, die man mit Vereinstätigkeiten verbringt, Zwecke, die man im und mit dem Verein verfolgt, und Geld, das man für die Aufgaben im Verein spendet, sind in der Art, wie sie von den Mitgliedern bewältigt werden, Merkmale, die Vereine voneinander unterscheiden.
Zeit wird geopfert durch ehrenamtliche Tätigkeiten, ein Zweck dient zur Orientierung für die Vereinsarbeit, und das vorhandene Geld darf nur für diesen Zweck ausgegeben werden. Dafür sorgen die Mitglieder des Vorstandes, und dieser überwacht deren Zuverlässigkeit und wird selber überprüft von der übergeordneten Gerichtsbarkeit.
Das Zeitverbringen rund um die Uhr, keine Zweckgebundenheit bei vielerlei Absichten und keine Geldausgaben für den Fußball kennzeichnen das Selbstverständnis der Mitglieder des SJC, für die der Verein ein Instrument der Selbst- und Fremdversorgung geworden ist. Die Not der Arbeitslosigkeit in der Gesellschaft erfordert Antworten zur Selbstbehauptung. Der SJC versteht seine Arbeit nur als eine von vielen anderen Möglichkeiten.
Die urdeutsche Möglichkeit, Vereine gründen zu können, um sich öffentlichen Aufgaben gemeinsam zu verpflichten, wurde zunächst genutzt, um im DFB Fußball spielen zu können. Jenseits aller Vereinsmeierei kamen andere Zwecke hinzu. Die konsequente Entwicklung – Abenteuerspielplatz, Fachhochschulprojekt für Sozialarbeit und Gründung des Jugendheim Hövelriege e.V. – verfeinerte das Vereinsinstrument für (sozial-)politische Zielsetzungen. Damit ist die Vergleichsmöglichkeit mit anderen Vereinen nicht mehr so ohne weiteres gegeben, obwohl durch den FußballVergleiche jederzeit möglich sind.
Die nachstehenden Texte sind Überlegungen in der Art einer Verwunderung über das, was sich im SJC entwickelt hat, so als wäre jeder Beteiligte selber erstaunt. Für Mitglieder (Zweite Fassung), Jugendliche (Dritte Fassung) und für eine interessierte Öffentlichkeit (Erste Fassung) sind Fragen formuliert, die sich durch die täglichen Herausforderungen gestellt haben, und Antworten geschildert, die durch die Arbeit gefunden worden sind.
Alles bisher Erreichte ist vorläufig, und nichts soll den Anschein der Endgültigkeit erwecken. Niemand weiß, wohin die Entwicklung weiterführen wird. Nur das ist sicher, dass ein Endstadium erreicht wird, wenn das Fragen vorbei ist, weil einer die Antwort im Voraus zu wissen glaubt.
Vereins- und Jugendsatzung
Die Vereins- und Jugendsatzung des SJC ist mittlerweile schon vierzig Jahre alt. In der Zeit hat es selbstverständlich auch Änderungen gegeben. Aber z.B. der Gedanke, lieber ohne Bezahlung Fußball zu spielen, stand schon in der ursprünglichen Satzung und steht heute noch darin.
Die Vereins- und Jugendsatzung in der aktuellen Fassung finden Sie hier:
Vereins- & Jugendsatzung.pdf (8 Seiten, 110 KB)
Kinder und Jugendliche wollen mehr
Jedes Kind kann mehr, als es kann. Jeder Jugendliche vermag mehr, als ihm an Vermögen zur Verfügung steht. Und jeder Erwachsene bleibt hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Die Unterdrückung des Mehr jedes einzelnen Individuums, vor allem aber der Kinder und Jugendlichen, ist der Skandal der postmodernen Weltgeschichte. Weil das Mehr nur als Mehrwert des Geldes die Köpfe und Hände bewegt, finden Entwicklung und Lernen nur in ganz engem Rahmen statt
Kinder und Jugendliche wollen mehr.pdf (4 Seiten, 214 KB)
Fußball ohne Geld
Stolz sind die Mitglieder darauf, dass das der Spielbetrieb von 16 Mannschaften ohne Bezahlung von Trainern und Spielern möglich ist.
Wer sich von der Tatsächlichkeit des “Fußball ohne Geld” im SJC überzeugen will, braucht sich nur als Spieler oder Trainer im SJC anzumelden. Er wird – so gut er auch ist – bestimmt kein Geld erhalten.
Fußballspielen ohne Bezahlung.pdf (2 Seiten, 71 KB)
Kinderarbeit und Markenmacht
Hier wird das hässliche Gesicht hinter der schillernden Maske der Markenwelt reflektiert und ein Bezug zur Globalisierung hergestellt. Es wir aber auch über eine “Personalversammlung” in der “Firma Fuchs” berichtet, an der ca. 100 Kinder teilnahmen.
Kinderarbeit & Markenmacht.pdf (12 Seiten, 164 KB)
Kunst- und Erziehung
Die in der bürgerlichen Öffentlichkeit entwickelten Verständigungsmittel sind sprachlos geworden, weil unter der Bilderflut und dem Geräuschekanon warenverherrlichender Signale Sprache nur in der Form von Sprachfetzen vorkommt. Wer beeinflussen möchte und eine gezielte Entwicklung anstrebt, muss sich diesen Steuerungsprozessen anpassen oder versuchen, eine andere Dimension der Verständigung zu erreichen.
Kann das mit künstlerischen Mitteln geschehen, mit den Mitteln der bildenden oder poetischen Kunst? Ist die Kunst in der Lage, eine Sprache zu entwickeln, die die Menschen in einer Tiefenschicht erreicht, die nicht von den herrschenden Zeichen bestimmt wird? Und kann dafür vor allem für Kinder eine künstlerische Tätigkeit eingesetzt werden, die spannend und fesselnd genug ist, um deren Verlorenheit an und Besessenheit von medien- und kunstästhetischen Wertmaßstäben zu unterlaufen?
Kunst und Erziehung.pdf (17 Seiten, 364 KB)
Kinderöffentlichkeit und ihre Bedeutung für den Umgang mit Kindern
Versuch einer Neudefinition des Konzeptes der Kinderarbeit im SJC
Kinderöffentlichkeit ist eine Gegen-Öffentlichkeit mit zunächst einmal viel Eigensinn. Die Erwachsenen dürfen nicht regeln, steuern, dirigieren; sie müssen initiieren, anleiten, anleiern vorgeben, abstecken, bewegen. Die Grenzen des gescheiten Tuns der Kinder sind von mal zu mal verschieden und können nur in einem erhöhten pädagogischen Bewusstsein ertastet werden. Die Erwachsenen sind auffordert, in der Nähe zu bleiben und zu beobachten, ohne zu kontrollieren. Wie in guten Familienverhältnissen die Mutter immer zur Verfügung steht, wenn das Knie blutet oder der Hunger quält, wenn das Kind getröstet oder wieder in die feindliche Kinderschar zurückgeschickt werden muss, wenn Kostüme gewechselt oder Lösegeld erfunden werden muss, so sollte auch bei der Projektarbeit immer die Möglichkeit gegeben sein, die Primärbedürfnisse zu befriedigen, Ideen für die Fortführung der Geschichte zu liefern und notfalls die gröbsten Gefahren für Leib und Leben abzuwenden.
Kinderöffentlichkeit.pdf (7 Seiten 83 KB)
Würde – Konjunktiv von Werden
Gegen das Geld heißt: leben, arbeiten, diskutieren, lernen, als gäbe es das Geld nicht, als bräuchten wir es nicht – und doch genug oder doch soviel davon haben, dass nicht einmal der Mangel an Geld uns daran hindert, ein menschenwürdiges Leben und einen revolutionären Kampf zu kämpfen, der das Leben verändert.
Würde.pdf (2 Seiten, 135 KB)