Soziale Ausrichtung

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Es gibt keinen Grund, die Hände in den Schoß zu legen und zu resignieren, auch wenn das öffentliche Leben wenig Raum für politisches oder sozial engagiertes Verhalten bietet. Es ist immer das konkrete Leben – das eigene und das der Anderen -, um das es geht und das auf dem Spiel steht. Wer sein Leben liebt und ein aktives Leben dem bloßen Genuss und Konsum vorzieht, findet Möglichkeiten zur Arbeit – mit und ohne Geldbezug.
Diese Überzeugung ist die Grundlage für das soziale Engagement vieler Mitglieder des Vereins. Aus ihr ist das “Jugendwohnheim Hövelriege e.V.” entstanden, das Kindern und Jugendlichen, die Schwierigkeiten in ihren Herkunftsfamilien haben, Unterkunft und Betreuung, Liebe und Arbeit in schon bestehenden Familien und Familiengruppen bietet. Dadurch finden viele der Mitglieder des Vereins Arbeit, Anstellung und Verdienst.

Soziale Trainingskurse

Straffällig gewordene Jugendliche, die zumeist aus sozial schwierigen Verhältnissen stammen, können durch die Teilnahme an Sozialen Trainingskursen einer Haftstrafe in einer Jugendvollzugsanstalt entgehen. Durch eine gemeinsame, handwerkliche Arbeit sollen sie lernen, sich innerhalb der Regeln und Gesetze dieser Gesellschaft ein vernünftiges Leben aufzubauen.
Die Jugendlichen bearbeiten mit ihren eigenen Händen unterschiedliche Materialien (Holz, Metall und Stein). Am Ende entsteht ein Produkt, das auf dem Gelände des SJC Hövelriege bewundert werden kann und über längere Zeit Bestand hat. Die hergestellten Objekte haben einen künstlerischen Charakter. Sie sind weder für den Müll noch für den Markt, d.h. zum Verkauf, produziert. Die Arbeit selber wird von den Jugendlichen mit geplant und ausgeführt. Die mit der Arbeit und dem fertigen Produkt verbundene Anerkennung führt zu mehr Selbstbewusstsein bei den Jugendlichen, was ihnen erleichtert, sich in dieser Welt ohne Straftaten durchsetzen zu können.
In Zusammenarbeit mit der Jugendgerichtshilfe Paderborn konnten wir regelmäßig solche soziale Trainingskurse durchführen. Circa zehn Jugendliche pro Kurs, betreut von mehreren ehrenamtlich tätigen Fachkräften des Vereins – Sozialpädagogen und Handwerkern – trafen sich an jeweils sieben Mittwochabenden. Jeweils ein Betreuer arbeitete mit drei Jugendlichen, die ihren Arbeitsplatz innerhalb eines Projektes selbst wählen können.

Silhouette



Beispiel eines solchen Projektes ist die Errichtung der Silhouette eines Tempels für den Abenteuerspielplatz. Holz, zwei mal zwei Meter große Sperrholzplatten werden als Torbögen zugeschnitten und mit Hilfe einer Holzkonstruktion montiert. Stein: Marmor und Verbundstein werden zugeschnitten und verlegt, damit der Boden des Tempels edel glänzt. Stromleitungen werden gelegt, Steckdosen angebracht, so dass mit Hilfe von Lichterketten der gesamte Tempel leuchtet. Gegen 20:15 Uhr treffen sich alle Mitarbeiter zum gemeinsamen Essen, das von zwei Jugendlichen zubereitet worden ist. Dabei wird besprochen, was die Jugendlichen bei ihrer handwerklichen Tätigkeit erlebt haben. Am Ende konnte man den von den Jugendlichen mitgestalteten vier Meter hohen Tempel bewundern, der später im Mittelpunkt einer großen Weihnachtsfeier der gesamten Jugendabteilung stand.
Auch das Konzept zum Erfahrungspark hat eine soziale Dimension, in die straffällig gewordene Jugendliche einbezogen sind.
Auch auf Grund der sozialen Trainingskurse ist der SJC Hövelriege e.V. nicht nur bei Ämtern und Behörden, sondern auch bei den Jugendlichen im ganzen Kreis als Verein bekannt geworden, der sich um die Zukunft junger Menschen kümmert.
Wir versuchen, die Jugendlichen, die über den Sozialen Trainingskurs zu uns kommen, noch näher an den Verein zu binden, d.h. sie in die Jugendmannschaften aufzunehmen, um ihnen auch in der Zukunft auf ihrem Lebensweg zu helfen. Auf diese Weise schaffen wir ein Zusammensein, das sich nicht nur um den fußballerischen Alltag dreht, sondern alle Lebenszusammenhänge, wie z.B. Beruf, Kinder Freizeit, etc. miteinander verbindet.